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Der Tag, an dem mein Smartphone starb | BLOG

Gestern war ein schwarzer Tag. Es war der Tag, an dem ein guter Freund von mir ging. Ein treuer Begleiter, dem ich stets meine Geheimnisse anvertrauen konnte, der mich in allen Lebenslagen begleitete und immer für mich da war. Er zeigte mir die verrücktesten Dinge und versorgte mich immer mit den neuesten Updates. Die Rede ist selbstverständlich von meinem iPhone. Ich kann es immer noch nicht fassen, das es nun endgültig von mir ging. Der Schock sitzt tief.

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Kennt ihr auch diese Handybesitzer, die ihr Smartphone als reinen Gebrauchsgegenstand sehen, denen es egal ist ob es auf den Boden fällt und solange es noch funktioniert eine Schramme nach der anderen in das Telefon klopfen? Ja, genau das bin ich! Mein Handy war zwar für mich immer mehr als nur das Gerät mit dem ich telefonieren konnte, jedoch ging ich nicht immer sehr achtsam damit um. So fiel es mir schon mal aus der Tasche, aus der Hand, vom Tisch, aus dem Bett oder auch beim Aussteigen aus dem Auto. Zwar ließ ich immer Sätze los wie „es ist nur ein Gebrauchsgegenstand, wenn es kaputt ist, ist es kaputt“ aber schien mir nie der Gefahr bewusst welcher ich meinem Mobiltelefon aussetzte.

Ich bin immer noch fassungslos und zucke schmerzerfüllt zusammen wenn ich an den gestrigen Tag denke, der für mich als „der Eukalyptus-Gau“ in die Annalen der Geschichte eingehen wird. Ich war ohnehin gesundheitlich angeschlagen und nicht auf der Höhe meines Daseins. Der tödlich verlaufende Männerschnupfen steckte tief in meinen Knochen. Ich schleppte mich morgens gerade lang genug aus meinem Bett um der Arbeit abzusagen. Danach verbrachte ich den Restlichen Vormittag auf diversen Oberflächen liegend: Bett, Couch, Tisch, Fußboden (ja, auch der). „Ein Bad, das hilft sicherlich“ – das klang noch in meinem Kopf wie eine super Idee – dich ich zutiefst bereuen sollte.

Ich ließ mir nun also das Wasser ein, schüttete den Eukalyptus-Erkältungsbad-Zusatz hinzu und legte mich ins Wohlige nass. Nachdem ich nach etwa 5 Sekunden recht gelangweilt an die Decke starrte, schnappte ich mir mein Telefon, setzte mich aufrecht an den Badewannenrand und genoß meine Zeit mit ein paar YouTube-Clips. Und da passierte es. Naja, um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mehr genau was passierte. Es muss entweder ein Schwächeanfall gewesen sein oder ein Erdbeben das es schaffte mein iPhone in das warme Nass zu befördern. Mir ist unklar, wie ich es schaffte das Handy in einem derart seltsamen Winkel nach hinten fallen zu lassen, das es noch in der Wanne landete. Es rutschte nach einem, zwei oder auch zwölf gescheiterten Auffangversuchen direkt unter mein linkes Bein – zusammen mit den angeschlossenen Earpods. Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher wie es möglich war das iPhone fallen zu lassen, beide Earpods heraus zu ziehen und alles im Wasser landen zu lassen. Ich tippe auf tektonische Verschiebungen oder das Eingreifen einer für mich nicht sichtbaren Existenz.

Nun fischte ich mein geliebtes iPhone aus dem Eukalyptuswasser. Zu meinem erstaunen lief das Gerät noch und zeigte zunächst keine Einschränkungen, so dass ich noch genug Zeit hatte zu googeln, was man in so einer Situation macht. Ich tat also genau was man riet: ich schaltete das iPhone aus, packte es in eine Tüte Reis und wartete. Und wartete… und… ja genau, ich wartete. Als ich nach ca. 3 Stunden einen Blick auf die Uhr warf und feststellte, dass das Handy nun ca. genau 20 Minuten im Reis lag, stellte ich sichtlich verwirrt fest, wie schnell ich dazu neigte meine Zeit mit dem kleinen elektronischen Helfer tot zu schlagen. Doch wie abhängig ich von meinem Smartphone war sollten erst die nächsten Tage zeigen.

Fortsetzung: Das Leben ohne Smartphone: 5 Phasen der Trauer