Besiedelung des Mars: Die Hürden der Mars One Mission
Er war schon oft Schauplatz unserer Fiktionen und zahlreicher Filme. Selbst Arnold Schwarzenegger zieht es zum Roten Planeten. In seinem Spielfilm „Total Recall“ wird eindrucksvoll dargestellt, wie eine Marskolonie aussehen könnte. Nun soll die Fiktion Realität werden.
In den letzten Monaten machten Berichte einer TV-Show die Runde, die es sich zum Ziel gemacht hat Menschen zum Mars zu schicken – leider ohne Heimreiseticket. Mars One nennt sich die Niederländische private Stiftung, die 2025 Menschen auf den Mars ansiedeln möchte.
Doch wer ist verrückt genug, diese Reise anzutreten? Knapp 200.000 Menschen: Dies ist die Anzahl der Bewerber für die Reise zum Wohl außergewöhnlichsten „Ziel“ aller Zeiten – dem Roten Planeten – und das obwohl dort das Leben in der uns bekannten Form derzeit nicht möglich ist. Es gibt jedoch zahlreiche Technologien, die das Überleben auf dem Mars möglich machen sollen.
Nehmen wir die Sauerstoffversorgung als Beispiel: Pflanzen entwickeln sich außerhalb der Erdatmosphäre schlecht bis gar nicht. Da die Erdpflanzen jedoch unser aller Sauerstoffspender sind, bzw. CO2 in Sauerstoff wandeln (Fotosynthese) ist die Menschheit schon hier einem essenziellen Problem ausgesetzt: Sauerstoffmangel auf dem Mars. Hier kommt eine ausgefallene Technologie ins Spiel: das künstliche Blatt. Bestehend aus Chloroplasten, welche echten Pflanzen entnommen werden, ummantelt aus einem Seidenprotein ist dieses „Blatt“ fähig zur Photosynthese – zumindest in einer ähnlichen Form. So schafft es diese „Technologie“, die eigentlich gar keine ist, auch außerhalb der Erdatmosphäre aus Wasser und Licht Sauerstoff zu erzeugen.
Doch nicht nur die Sauerstoffversorgung legt dem Vorhaben Marskolonisation Steine in den Weg. Eines der weiteren Probleme stellt der Transport der Menschen zum Roten Planeten dar. Nicht nur die Reisedauer, sondern auch die stark schwankende Entfernung zum Mars dürften eine große Hürde der Mars One Mission sein. So beträgt die geschätzte Reisedauer zum Mars zwischen 6 und 10 Monaten. Hinzu kommt noch die starke Strahlenbelastung, welcher die Astronauten über die komplette Reise hinweg ausgesetzt sind. Da kosmische Strahlung und Sonnenwinde DNA-Schäden verursachen können, muss hier besonderes Augenmerk auf den Schutz der Reisenden gelegt werden. Hinzu kommt die große Unbekannte, denn Langzeit-Tests über die Auswirkung der kosmischen Strahlen auf den menschlichen Organismus gibt es nicht. Zudem hat sich bisher nie ein Mensch außerhalb des (erweiterten) Erdorbits aufgehalten, womit jegliche Erfahrungswerte fehlen.