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Der Ast auf dem wir sitzen stirbt.

Alle paar Millionen Jahre kam es bisher zu einer Art „Generationswechsel“ auf unserem Planeten. Ein Asteroid knallt auf die Erde, die Sonne verdunkelt sich und schwupps-di-wupps sind (fast) alle weg. Doch zum ersten mal in der Geschichte unseres Planeten scheint es so als würde die Erdbevölkerung es ganz eigenständig schaffen sich von ihrem Dasein zu befreien. Doch wie Akut ist die Situation? 

Wir Menschen sind ein grandioses Beispiel für Ignoranz und Verblendung. Seit Jahrzehnten wissen wir von der globalen Erderwärmung, kennen die Gefahren der Atomenergie und weigern uns dennoch vehement notwendige Dinge zu ändern. Wir sind Gewohnheitstiere und bewegen uns gerne im eigenen Trott. Dinge zu Ändern kostet Energie und bedarf Ausdauer. Das Ignorieren ist so vieles einfacher und immerhin kann sich doch die nächste Generation mit den Problemen rumärgern. Doch wie lange geht das noch gut?

Das die Lage ernst ist zeigen aktuelle Entwicklungen rund um die Dieselabgas-Affaire und die drohenden Dieselfahrverbote in zahlreichen deutschen Großstädten. Hier ein Atomkraftwerk, dort ein Erdloch aufgrund des Kohleabbaus und zu guter letzt roden wir unsere Wälder auf ein Minimum. Es scheint fast, als wäre uns die Zukunft der Menschheit völlig egal geworden. Zwischenfälle wie beispielsweise in Fukushima zeigen, wie schnell es zu einer globalen Katastrophe kommen kann. Und das nicht nur in Fernost.

Tihange, der Tod Europas

Menschen aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird Tihange ein Begriff sein. Auch auf den restlichen deutschen Autobahnen zieren die kleinen gelben, runden KFZ-Sticker mit dem schwarzen Kleeblatt-Symbol, das vor Radioaktivität warnen soll unzählige Fahrzeuge. Doch nur wer genau hinsieht, stellt fest, wobei es sich hierbei handelt. Es ist ein stiller Protest gegen das grenznahe Atomkraftwerk in Tihange, Belgien. Dieses sorgte in den letzten Jahren immer wieder aufgrund seines maroden Zustands für Schlagzeilen.

Die Bewohner der Dreiländer-Grenzregion beobachten besorgt wie das Kraftwerk ein ums andere mal, wieder und wieder jede Europäische Vorlage verfehlt. Erst kürzlich verteilt die Großregion Aachen großflächig Jodtabletten für den Fall eines (bereits drohenden) Reaktorunfalls. Und dennoch will die Belgische Regierung den Meiler einfach nicht abschalten, da ein Groß des in Belgien benötigten Stroms hier produziert wird, in der tickenden Zeitbombe von Tihange. Doch der drohende Super-Gau in der Nachbarschaft ist nur die offensichtlichste der Bedrohungen die wir selbst schaffen.

Diesel böse. Diesel weg.

Scharenweise stoßen KFZ-Besitzer ihre alten Schmuddel-Diesel ab und suchen händeringend nach alternativen. Diesel ist spätestens seit der Abgas-Affäre und den drohenden Fahrverboten nicht mehr – oder nur noch bedingt – gesellschaftsfähig. Denn wenn es an den eigenen Geldbeutel geht und die Mobilität gefährdet ist, scheint Veränderung auf einmal gar nicht mehr so unerreichbar und schlecht. Jedoch greifen statt zur Elektro-Alternative die meisten dann doch lieber zu einem guten, alten, gebrauchten Benziner, ganz im Sinne der Umwelt, nicht. Das mindeste ist gerade gut genug.

Dabei hätten wir den Absprung von Fossilen Antriebsstoffen  schon längst schaffen können. Das Beweisen innovative Unternehmen wie beispielsweise TESLA und dessen CEO Elon Musk eindrucksvoll. Es ist allein die menschliche Bequemlichkeit, die den Fortschritt maßgeblich bremst. Wir klammern uns an veraltete Technologien als würde unsere Existenz davon abhängen, verblendet von einer „Never Change a Running System“- Mentalität und entziehen dabei unserem Planeten die fossilen Inhaltsstoffe. Wir sägen buchstäblich an dem Ast auf dem wir sitzen. Es ist als würde man dein Haus Stein für Stein abbauen während man darin wohnt. Doch wer würde das schon tun?

Nun greifen wir nach den Sternen. Bemannte Raum- und Marsmissionen sollen den Menschen auf fremde Planeten bringen und neue Siedlungen schaffen. Wir wissen, das unsere Zeit auf diesem Planeten begrenzt ist. Uns ist bewusst, das die Erde das nicht ewig aushält. Und dennoch machen wir weiter – jeden Tag aufs neue, unverbesserlich. Vielleicht haben wir Menschen es nicht anders verdient. Vielleicht ist es unser Schicksal auszusterben. Und egal ob das der fall ist oder nicht, wir befinden uns auf dem besten Weg dorthin.

Bild: Pixabay / https://pixabay.com/de/apokalypse-katastrophe-endzeit-2273069/